07 Es geht um das Leben nach dem Leben
Shownotes
„Es gibt ein Leben nach dem Leben.“ – Mit diesem Gedanken laden wir euch ein, in die siebte Episode unseres Podcasts einzutauchen. Gemeinsam nehmen wir – Clarissa, Ingo und Samten – euch mit auf eine nachdenkliche und gleichzeitig inspirierende Reise rund um die Themen Vergänglichkeit, Wiedergeburt und den Umgang mit Verlust.
Warum lohnt es sich, diese Episode zu hören? Wir teilen berührende Geschichten aus verschiedenen Kulturen, erzählen von Kindern, deren unvoreingenommene Sichtweise auf Tod und Leben nachdenklich macht, und zeigen, wie Rituale und bewusste Abschiedsmomente helfen können, das Leben in seiner Tiefe zu verstehen. So wie Samten es beschreibt: „Kinder sind die reinste Form von Leben – ihre sauberen Seelen können uns zeigen, was wir längst vergessen haben.“
Besonders spannend: Ingo erzählt von seinen Begegnungen mit Kindern und deren überraschenden Geschichten über vergangene Leben. Wir sprechen über den Wert von Ritualen, den Umgang mit Verlust und wie wir als Gesellschaft den Tod begreifen – oft als Tabu, doch in anderen Kulturen als selbstverständlicher Teil des Lebens.
Diese Episode inspiriert dazu, alte Denkmuster zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln. Es geht nicht nur um Vergänglichkeit, sondern auch um die Chancen, die uns diese Erkenntnis im Hier und Jetzt bietet. Ein Hörgenuss für alle, die bereit sind, den Blick über den Tellerrand zu wagen und das Leben mit anderen Augen zu sehen.
Hört rein – und lasst euch berühren.
Transkript anzeigen
00:00:01: Samten Omahung, hi. Jullay.
00:00:02: Ingo Jullay.
00:00:04: Clarissa Jullay. Herzlich willkommen. Halleluja. Halleluja. Heute aus verschiedenen Richtungen zum Juli unserer Kalenderblatt-Reihe. Wir sehen viele lachende Gesichter hier im Juli. Und Samten lacht auch.
00:00:23: Ingo Ich versuche.
00:00:28: Clarissa Magst du mal ein bisschen, vielleicht für die, die es nicht vor der Nase haben, sagen, was man hier sieht und auch lesen kann?
00:00:37: Ingo Also erst mal Julia und alle. Wir haben ein Foto von mir mit vielen Kindern. Ich denke, links und rechts ist auch das Foto ein bisschen geschnitten wegen der Format. Da waren ein bisschen mehr Kinder. Und es ist in einem Kinderheim, wo wo ich auch ein bisschen unterstütze. Und ich bin selber ein Mensch, der so gerne mit Kindern zusammen Zeit verbringen, weil die sind so sauber im Gedanken und da fühle ich mich wirklich wohl und da kann ich mich wirklich so wie ich sein, wie ich will. Und keiner macht eine böse Gedanken, böse Blick, sondern ist einfach ganz natürlich in diese Lebenstanz. Und das war auch genau so eine Zeit, wo ich auch in der Schule war. Dann habe ich gesagt: „Kann ich mich auch ein Foto machen? Wir waren in der Mitte am Spiel. Und dann haben sie gesagt: „Ja, machen wir. Und so ist das Foto vor fünf, sechs Jahren entstanden und ich bin selber damals als kleines Kind viel erlebt im Dorf, als normales Kind, so fünf, sechs Jahre und danach als eine Babymönche und danach als eine Baby, Zeig, wie sagt man, Schäffer. Und das sind so schöne Momente, die ich nicht einfach so beschreiben kann.
00:02:22: Ingo Und deswegen heute, egal wo ich bin, wenn ich Kinder sehe, es ist für mich eine Lebensfreude. Und das Deswegen, ich versuche immer ein bisschen was mit den Kindern zu teilen, ob das einfach mal eine Stunde mitspielen oder etwas für die Kinder tun. Und deswegen, Wann waren wir auch einmal hier in Deutschland in einer Schule und da wollten wir wissen über das Wiedergeburt und Leben und Tod und so weiter, ein bisschen mit dem Kinder teilen und redend von meiner Seite, von unserer Seite in unserer Kultur und in unserer Religion und so weiter. Aber inzwischen dann habe ich das Ganze im Kopf ein bisschen vorbereitet. Dann, als ich direkt dort in der Schule war, in meinem Kopf hat mir gesagt: „Will ich nicht direkt erst mit dem Kinder Tod anfangen? Und dann kam in meinem Kopf einfach diese Geschichte: „Okay, es gibt ein Leben nach dem Leben. Obwohl das Gleiche klingt, ist es ein bisschen anders, ein bisschen positiv. Und so haben wir trotzdem Tod, Obertod, Überwiedergeburt gesprochen aber nicht direkt tot. Deswegen haben wir dann angefangen: „Es geht das Leben nach dem Leben. Und so ist dieser Spuck auch entstanden und war das auch schön und das alles sozusagen.
00:04:01: Ingo So sehr gut gepasst.
00:04:03: Samten Ja. Also ich war ja selbst dabei bei dem Besuch hier in der Deutschen Schule. Das war ein ganz großes Erlebnis und da hast du ja auch ganz viel Feedback weg, sozusagen, gekommen, weil du das so gesagt hast.
00:04:18: Ingo Ja, genau.
00:04:19: Samten Also ganz viele Menschen haben dich dann nach hinterher darauf angesprochen und dann … Du hast es ja gerade beschrieben, das kam eigentlich so aus dir raus. Das hast du dir nicht vorher überlegt. Das kam einfach.
00:04:32: Ingo Das habe ich auch gefragt, bin ich gefragt worden von den Leuten da, ob ich da so lange geplant habe oder so. Nein, das ist einfach, weil plötzlich in meinem Kopf gesagt: „Nein, wollen wir nicht direkt Kinder einfach nur tot sagen? Weil ich weiß in dieser Kultur, Tod ist nicht direkt ein angenehmes Thema. Und natürlich für so eine lächelnde junges Kind auch nicht dann. Und dann war das einfach so im Kopf: „Okay, es gibt ein Leben nach dem Leben. Ist auch so Tod ist nur ein Zwischenzustand und es gibt dann ein weiteres. Zumindest für mich.
00:05:08: Samten Ich würde gerne noch mal sagen, für die, die dieses Bild eben nicht sehen, vielleicht oder vielleicht auch vor sich haben, wie du lachst, Sam, denn da gibt es ja gar keine Erklärung, die noch nötig ist. Oder da ist so viel Liebe, so viel Lebenslust, so viel Verbindung. Das ist echt krass. Wir Wirklich schön. Danke schön. Das ist für mich auch immer ganz, ganz toll, dich mit Kindern zu sehen. Und na ja, aus meiner Erfahrung weiß ich ja auch, alle Kinder, die dich kennen, fragen nach dir, die wollen immer wieder wissen: „Wann bist du da? Und du hast ja auch teilweise ganz schön tiefe Gespräche mit denen.
00:05:47: Ingo Ja, ich habe so auch in Deutschland mein kaputtes Deutsch auch von dieser liebevollen Kinder gelernt. Anfang, als ich in Deutschland war, mit dem Mit Kindern könnte ich viel hören, viel lernen, viel einfach reden, ohne so meine Gedanken zu haben. Und deswegen habe ich in Ladar, in Deutschland, überall, heute auch, wenn ich hingehe, gerne mit den Kindern, auch manchmal in einer Familie, die Eltern sind weg, dann sage ich: „Oh, ich bin mit den Kindern da. Manchmal verbringe ich den ganzen Tag mit den Kindern. Und man kann viel lernen. Wenn man wirklich Kinder beobachten, mit offenem Herzen, die können uns viel beibringen. Ja Und das auch von natürlicher Art und Weise, nicht mit dem Gedanken: „Ich will der Erwachsene was beibringen. Nein, einfach. Aber dafür müssen wir offen und da sein. Und so werden wir auch bei uns, zum Beispiel, wir reden ja auch wieder das Leben nach dem Leben und so werden wir ein Leben nach dem Leben erfahren. Weil zum Beispiel, wenn ein Kind direkt nach dem Lebensjahr drei, vier, da fangen sie schon an, zum Reden, zum Denken und so weiter, aber in sauberes Denken. Und dort, dann ist die Zeit, wo die manchmal auch über die Vergangenheit einfach natürlich erzählen.
00:07:12: Ingo Aber wenn die Eltern passen auf, was die erzählen oder achten, dann manchmal ist die Geschichte direkt von dem Nachbar. Der Mama vom Nachbar ist vor ein paar Jahren gestorben und ist direkt in die Nachbar-Familie geboren. Das ist genau das Gleiche. Die Geschichte kennt die Mama schon vor drei Jahren und das Kind ist die Mama jetzt als ein junger geboren. Und so was kann man nur, wenn man achtet und in einigen Kulturen sagen: „Nein, das stimmt was nicht mit dem Kind und so sagen und direkt Ärzte oder medizinisch und das ist nicht so. Und deswegen, wir achten wirklich, wenn ein Kind, der anfängt zu reden so Dinge, dann wir reden, wir hören manchmal einfach zu und dann, wenn wir sozusagen noch mehr wissen wollen, dann gehen wir zu ein bisschen Ältere: „Oh, er erzählt so und so, er erzählt was kann das sein, was kann sein. Aber nie zum einen, wie sagen wir, Kinder für Psychologen. Oder so, überhaupt nicht. Und wir freuen uns auch, wenn die so was erzählen. Manchmal Kinder achten einfach so. Und gab es bei mir in der Familie einen Kleiner, der ist ja ein junger Zum Glück, er ist auch Mönch geworden und sein vergangenes Leben war eine Nonne.
00:08:37: Ingo Er heißt heute Single und früher heißt Dolka. Und ab und zu, wenn der normal spielen ist, ich sage zu ihm: „Singe, wer bist du? Dann sagt er, obwohl er seinen Namen gehört hat, sagt er: „Ich bin Dolka. So einfach von Natur her. Aber wenn du richtig, dann hast du ihn hier sitzen und dann richtig kommunikativen: „Wer bist du? Dann sagt er: „Singe. Aber manchmal aus seiner eigenen freien Kopf sagt er: „Ich bin Dolka. Die Name von den Nonnen, die gestorben und er wiedergekommen als die Nonne. Und vor vier Jahren gab es eine Verbrennung in einem Haus von dieser Nonne und er hat so halbe Kilometer vorne auf den Bergen gesessen und geweint. Und solche Geschichten gibt und das ist in meinem Dorf offiziell anerkannt, dass der Sohn von meinem Bruder, der offizielle Wiedergeburt von der Nonne, die gestorben ist. Und die Schwester von der Nonne, auch gelebt, letztes Jahr gestorben und sie hat immer Geschenke gebracht und er freut sich auch. „meine Schwester kommt, sagt sie. Das kleine Baby. Eine Oma, der über 80 und er sagt: „Meine Schwester kommt. Krass. Und das ist eine Kultursache, wie man damit umgehen, wenn Kinder schöne Geschichte erzählen.
00:10:06: Ingo Auch manchmal Kinder erzählen eine schlechte Geschichte, was die im vergangenen Leben erlebt hat. Das muss man auch zuhören. Das gehört auch Hört zu. Ein Leben hat zwei Schichten: Schöne Seite, schlechte Seite. Auch in der schönen Seite sind es viele Schichten und schlechteste Seite auch viele Schichten. Und die Seele, die wir weiterbringen, hat die Erfahrungen mitgebracht. Und das müssen wir auch zuhören hören. Auch ein Leben nach dem Leben.
00:10:36: Samten Also was bei uns ja auf jeden Fall, in meiner Welt, sage ich mal, vielleicht nicht hier in unserer Kultur, aber wird ja schon auch öfters Wir haben jetzt mal darüber gesprochen, dass es tatsächlich solche Sachen gibt, die irgendwie uns merkwürdig vorkommen. Also was er da heute eben erklärt hat und als selbstverständlich dort, ist, dass wir da einfach auch Schiss haben vor Robik. Und wie du sagst, dann schleppen wir unsere Kinder zum Psychologen, weil da irgendwas nicht stimmt. Dabei ist das sehr, sehr wahrscheinlich tatsächlich ein ganz natürlicher Vorgang, sozusagen.
00:11:14: Ingo Und manchmal, glaube ich, Eltern trauen auch nicht weiter, diese Geschichte an andere Bekannte oder Familien zu erzählen, weil sie denken: „Oh, für die Stimmen ist. Und diese enge Räumlichkeit macht das Kind kaputt, auch die Eltern, ohne zu wissen, machen Sorgen. Okay, wenn wir wissen, okay, das ist ein wichtig Problem, dann okay, der Sorgen hat einen Wert. Eine wertvolle Sorgen ist eine echte Sorgen. Eine Sorgen ohne Grund ist wertlos. Keine Bedeutung. Krass.
00:11:51: Samten Habt ihr euch das mal auf der Zunge zerkelt? Lass' mir das noch mal kurz zurückspülen.
00:11:57: Ingo Oh, war ja krass. Und das ist genau hier Und viele, einfach, weil die denken: „Was denken die anderen? Deswegen will ich diese erzählen. Manchmal verstecken die, wenn der Geste kommt, das Kind, weil die erzählen. Und diese Sachen macht unsere Seele kaputt, weil die Kinder frei sind, die erzählen. Wir erwachsene Menschen denken viel zu viel und beschränken uns in unserer Freiheit und dadurch machen wir unsere schöne, saubere Seele kaputt und dadurch auch unsere Gesundheit kaputt, dadurch auch unsere Beziehungen kaputt, dann Freundschaft kaputt, das kaputt und am Ende nichts. Deswegen ist es eine wertlose Sorgen, die wir gar nicht brauchen.
00:12:37: Clarissa Du warst ja auch in Deutschland schon in der Schule, in Schulen, in lassen, mit Kindern zu reden. Wie kommt denn so was zustande und wo passiert so was? Ist das Religionsunterricht? Ist das so eine Projektwoche, die irgendwie frei ist? Ist das Werte, Normen, irgendwo an ein Fach gebunden? Wie kommen solche Dinge zustande?
00:13:07: Ingo Also alles hat einen Kern und von dort fängt vieles weiter. Und für mich diese Schule und das Ganze ist, weil ich schon vor vielen Jahren Clarissa kennengelernt habe und wir haben uns selber viele Geschichten erzählt über das Leben, über viele Dinge. Und so Wo hat denn sozusagen die Möglichkeiten für einen Austausch mit Kindern und Schule und so weiter weiter gewachsen? Und jetzt sind wir richtig intensiv und das wollen wir weiter. Und ich sehe auch eine Seite, die Kinder heute in Deutschland und die Kinder vor 20 Jahren oder 10 Jahren ist anders. Heute kann schon ein Kind über Wiedergeburt, Karma und einiges alleine erzählen und die akzeptieren schon, wenn ich die Kinder frage: „Glaubst du, es gibt ein Leben nach dem Leben?, sagt er: „Ja, ohne wirklich zu denken. Und das ist schon eine Seite, die schöne Seite von Globalisierung, dass die Menschen sich viel austauschen und Und dadurch kriegen wir auch viele Gedanken unter uns und so wird das Gedanken weiter größer. Und das ist auch eine schöne Seite. Und so haben wir angefangen durch Clarissa und sie hatte eine Bekannten, die auch viele Schulen leiten. Und dann versuchen wir, diese Themen auch mit dem Ethikunterricht oder manchmal auch, wie sagt man, Geografie.
00:14:46: Ingo Und da manchmal kommt es mit Nepal, Himalaya und so weiter und da passt das ganz gut. Und ich habe schon wirklich jetzt seit sieben, acht Jahren auch erwachsene Kinder, kleine Kinder und viel gemacht als Thema Geologie, Thema Buddhism, Thema Ethik, Thema Meditation für den Geist und so weiter. Und während der Corona-Zeit haben wir auch viel online gemacht mit großen Unterrichtsklassen, wo manchmal 30, 40 Kinder, ein großerer, Zehnteklasse, zwölfte Klasse, die zwölfte Klasse. Und dann, ich sitze hier am Rechner und dann versuche ich, das zu machen, was ich machen kann.
00:15:29: Samten Ja, warst du eine ganz große Unterstützung. Toll.
00:15:34: Ingo Danke.
00:15:36: Clarissa Ja, wenn ich mir überlege, meine Jungs, 11 und 14, die sind so Fünfte, Siebte Klasse, irgendwo mittendrin. Was die wohl in der Schule bislang gelernt haben über den Umgang mit Tod und Sterben und was das auch fürs Leben heißt, dann Boah, dann wäre ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt schon irgendwo mal Thema war.
00:16:05: Samten Wollte ich gerade fragen. Ich glaube nicht, oder?
00:16:07: Ingo Aber ich denke, das ist auch eine Sache: Wie intensiv integrieren wir die Kinder in dieses Thema Auch wenn zum Beispiel in einer Familie ist es ein Todesfall. Integrieren wir den Kindern auch einen Teil des Verlusts von dieser Familie oder wollen wir die zwei ohne zu wissen schützen? „oh nein, er oder sie darf nicht das mitbekommen und so weiter. Das ist vielleicht meiner Seite solche Sachen, dieses unnötige Schutzgefühl. Wenn wir die Kinder auch richtig in diese Verlustung auch bewusst integrieren, erklären: „Okay, es gibt ein Leben, es gibt Menschen, die als Kinder groß werden und dann auch krank zu werden und manchmal auch sterben und so weiter, dann die sind schon als kleine Kinder auch bewusst in dem Gedanken, dass die selber irgendwann auch sterben können. So hat der damals, Bruder, auch erlebt. Erst der Papa war ganz streng. Papa wollte den Zitater gar nicht von Leid und Tod erfahren lassen Aber wie weit kann der schützen? Das ist so, wie wir wollen unsere Kinder von Regenschützen und mit dem Gedanken: „Ich will auf die ganze Erde Dach aufbauen. Geht das? Geht gar nicht. Aber gibst du einen kleinen Schirm als Schutz, ist fast wie ein Dach für die ganze Welt.
00:17:33: Ingo Genau so war der Papa von Sedata, der Buddha. Der wollte gar nichts von Dreck und Leid und Tod erfahren lassen, aber konnte er nicht, weil der Natur ist: Du bist geboren, du hast Leid, du hast Feuerte und du bist geboren, du musst auch irgendwann krank werden, irgendwann alt werden, irgendwann musst du auch sterben. Und das hat der Buddha alleine mit seinen vielen neugierigen Fragen selber erlebt, trotz der Vater so viel Mühe gemacht, ihn von diese fernzuhalten. Und am Ende, egal, können wir auch nicht die Kinder von diese Thema wegbringen, weil die sind ein Teil dieses Thema.
00:18:26: Clarissa Ja, und wir behandeln es aber eben häufig anders, Ich kenne das auch. Ich kann mich auch selber erinnern, als eine von meinen beiden Omas gestorben ist, da muss ich auch, vielleicht war ich acht Jahre alt oder so, irgendwas die Ecke … Ich war nicht bei der Beerdigung. Weil meine Mutter wahrscheinlich in erster Linie wahrscheinlich, was man da so gedacht hat: „Das ist noch nichts für Kinder oder „Du musst dich jetzt irgendwie schützen oder „Ich habe vielleicht auch nicht die Kraft, mich auch noch die zu kümmern, das zu übersetzen, was auch immer. Und dann waren wir nicht dabei und auch sonst nicht. Die war dann einfach weg, die ist gestorben. End of Story. Und meine erste Leiche habe ich gesehen dann irgendwann im Studium, als wir dann mal in der medizinischen Hochschule waren und eine Besichtigung gemacht haben in diesen ganzen Autopsie-Geschichten, weil das dann Teil dessen war, wie funktionierte Ausbildung, und dann siehst du so was mal. Aber das hat ja auch überhaupt nichts mit mir zu tun. Und es war ganz komisch, weil auch so etwas bis dahin, die Möglichkeiten hätte es ja gegeben. Aber es gibt diesen vielleicht auch falschen Glaubenssatz, dass man Kinder davor beschützen müsse, dass das nichts für Kinder sei.
00:19:52: Clarissa Dabei ist es im Grunde vielleicht nur eine Frage, dass wir als Erwachsene häufig wieder total unsicher sind, wie wir das Kind gerecht machen. Weil das braucht es vielleicht manchmal. Man muss es sehr viel einfacher oder mehr mit dem Herzen machen oder man muss sich darauf einstellen. Und wahrscheinlich erleben wir – du hast das ja beschrieben – ganz häufig, dass Kinder so eine ganz natürliche Art des Umgangs da zu haben, ohne dass man da wahnsinnig viel zu erklären muss. Da haben die sicherlich Fragen: „Wo geht Papa jetzt hin oder was passiert? Und das muss man dann vielleicht machen. Aber erst mal in der gefühlten Verbindung dazu ist es ganz einfach. Und ich habe zum Beispiel erlebt, als meine Mutter gestorben ist, da war Lennie gerade in so einer Krippe. Also Kinder Kindergarten. Weiß nicht, wie heißt der? Drei. Ja, fünf war der, so Kindergarten. Und das war so ein bisschen Alternative alles und es hat eine Italienerin gemacht, Mariella, werde ich nie vergessen. Die hat diese ganze Gruppe gespielt und die hat auch immer gesagt: „Ich bin eine Zauberin und ich bin 2000 Jahre alt. Und das stand nicht infrage, dass das so ist. Auch für die Eltern übrigens nicht.
00:21:07: Clarissa Also Mariella war ganz großartig. Und die hat selbstverständlich gesagt, sozusagen Oma Anne, als die dann gestorben ist, dann ist die mit den Kindern in die Trauerfeier, in die Kirche gekommen.
00:21:22: Samten Mit allen, oder wie?
00:21:24: Clarissa Mit allen, mit der ganzen Gruppe. Die hat die ganze Gruppe mitgenommen zur Beerdigungstrauerfeier in die Kirche, wo dann ja auch der Sarg steht und das war relativ klassisch. Und ich weiß noch, dass Mariela auch gesagt hat, die haben dann da auch gesungen, aber auch so kindgerecht. Und es war ihr auf Deutsch gesagt: „Scheißegal, was der Pastor davon hält, dem das überhaupt nicht gefallen hat, dass sie da aufgelaufen ist. Und gut, Mariela übernimmt dann auch die Show. Wenn die dann dabei ist vorne, dann läuft das auch erst mal, dann kannst du dich unbedingt nebenstehen. Aber in der ganzen Art für die Kinder war das völlig klar und dann haben die da Abschied genommen und so. Und das war toll. Und ich weiß, meiner Mutter, die ja auch öfter dann mit da war, die die Kinder auch mal zu Hause besucht haben, die hat das gefreut, mit Sicherheit. Das war genau das, was sie sich vorgestellt hätte. Und ich kann mich nur so beim Gedanken ertappen, dass ich denke: „Boah, wenn Marjole jetzt kommt und wie die so ist und wie das dann so wirken wird und dann mit dem Pastor, dem das wahrscheinlich gar nicht-Ich hatte schon den Kopf voll mit tausend Bedenken und es war einfach ein wunderschöner Moment, und zwar für alle.
00:22:35: Clarissa Vielleicht für den Pastor nicht, aber das war auch wurscht. Es passte total. Und für die Kinder, da war das ganz normal, dass man dann da mit dabei ist.
00:22:48: Ingo Ja, ich denke, wenn wir eine Erfahrung als kleine Kinder machen, ist es viel intensiver und nachhaltiger für das ganze Leben als wir später machen. Zum Beispiel, egal, ob das war eine schöne Erfahrung, schlechte Erfahrung. Es ist eine Erfahrung und damit auch im normalen Leben, wenn wir erwachsen sind, tiefer drin. Zum Beispiel, jemand erlebt: „Okay, Oma ist gestorben. So war das, „So war das? Und dann irgendwann, nicht nur der Oma, der Papa oder Mama sterft auch. Dann sagt man: „Okay, das ist genauso wie damals Oma, jetzt lasst mich so und so machen. Und das ist eine Erfahrung, die ich schon früher gelernt habe.
00:23:29: Clarissa Mir fällt noch eine Sache ein: Wir haben Hühner zu Hause und so ein Huhn wird, wenn alles gut läuft, fünf, sechs Jahre alt, vielleicht. Was unsere Jungs da zum Beispiel auch wirklich dann miterleben, ist natürlich, dass so ein Tier stirbt. Und bei uns ist das so: Also diese Hühner, wir haben so sechs, sieben Mädels da, direkt quasi am Haus und die gehören zur Familie. Die haben auch alle einen Namen und ihren eigenen Charakter und so ist das halt. Und dann gab es eben auch so einen Fall, wo eins dieser Hühner gestorben ist und die natürlich auch mitkriegen, wie das dann so ist und was dann so ist und was das mit uns macht und meine Frau dann auch sehr traurig war und so, also sehr emotional und bum. Und dann haben wir dieses Huhn bei uns im Garten begraben. Also wirklich, so ein Lehmboden, da musst du dann mit dem Spaten richtig ein bisschen ackern und so und dann wurde das beigesetzt. Ein paar Monate später gab es einen anderen Fall, auch ein bisschen tragisch, weil da kam der Mada nachts und so und alles Na ja, jedenfalls …
00:24:47: Samten Also auch dramatisch mit Blut und so, ja.
00:24:49: Clarissa Also wirklich, auch mit … Also ich spare ich dir die Details, aber war auf jeden Fall nicht schön. Und auch Petra entsprechend total traurig und auch schockiert und so. So, und was ist passiert? Der Kleinste geht ohne irgendetwas – wir stehen da noch alle rum, geht in den Schuppen, holt den Spaten raus und draußen strömender Regen. War schon dunkel und hat ohne irgendwas angefangen, ein Loch zu graben, weil das dann gelernt, erfahren war und Und es war ganz wichtig. Und wie selbstverständlich waren alle dabei, machen auch irgendwie mit. Und irgendwie haben die auch gespürt: „Nein Mama, die braucht jetzt gerade erst mal eine dicke Umarmung und sonst wie. Und dann lief das ab und es war eine ganz berührende Geschichte da. Und ich will das wirklich wie ein Film, so reden wie aus Bindfäden und da hätte nur noch die Orgelmusik im Hintergrund gefehlt, für die Hühler Ausgestaltung, aber das war das Signal und das fällt mir gerade ein.
00:26:03: Ingo Nein, das ist genau, was wir alle machen sollen, dass die Kinder auch immer dabei sind, dass die auch von Eltern direkt das lernen, von den engsten Verwandten das alles lernen. Und das ist viel mehr wert, als irgendwo hingehen, ihnen etwas zuhören und dann als Unterricht … Und heute gehen viele zu sagen: „Ich gehe zu jemandem, mich zu beraten über Verluste. Na Klar, das ist auch okay, aber es gibt viele Möglichkeiten, wo wir einfach in unserem Alltag alle unsere Menschen in der Familie beizubringen. Nicht nur das so, zum Beispiel Kochen. Lass die Kinder einfach mitmachen und die lernen auch was mit. Und deswegen, wir sollen die Kinder immer integriert in alle unsere Facetten und Gefühlen in unseren Familien. Weil die Kinder bleiben ja nie Kinder. Wenn Kinder Wenn da nur Kinder bleiben, dann okay.
00:27:01: Samten Dann können wir darüber reden.
00:27:02: Ingo Da können wir reden. Aber ist so: Die Kinder werden erwachsen, Erwachsene werden alt, alt werden sterben. Und deswegen integrieren. Ich habe auch vorhin erzählt, selber eine Erfahrung gemacht. Vor zwei Jahren habe ich meinen Bruder verloren und anstatt über diese Verlust zu denken, ich habe mehr an seine zwei Töchtern gedacht, wie die zwei …
00:27:35: Samten Hast dir Sorgen gemacht.
00:27:36: Ingo Ja, wirklich so viel Sorgen, ohne zu wissen, dass der Tochter stärker als ich war. Und inzwischen In dieser Zermonie, nach zwei, drei Tagen, ist die ältere Tochter zu mir gekommen und sagt: „Onkel, mach dir keine Sorgen. Das ist Leben. So musst du leben. Ja, schön. Ja, und meine Sorgen waren wertlos Genau. Weil ich habe unnötige Sorgen gemacht, weil sie so schwach könnte sein. Aber sie war stärker. Und sie ist immer noch nach zwei Jahren stark. Sie redet direkt über, sie geht zum Papas Foto, sie lacht. Und sie hat sogar das Handy von Papa immer noch in ihrer Hand. Das ganze Bildern von Papa, alles im Handy. Und sie sagt nicht einmal so böse oder so traurig oder drin und so weiter. Sie sagt es mir manchmal: „Vermisst du deinen Bruder? Oder so. Und solche wertvolle Weisheit kriegt man nicht in einer Uni. Das kriegt man im normalen Alltag, in unsere in der Familie. Und da sollten wir unser Herz, Augen, Ohren, alles offen lassen.
00:28:52: Samten Also nur mal jetzt so das Gegenbeispiel, wie ich das teilweise auch in der Familie Was ich erlebt habe. Wenn Großeltern oder so, die gestorben sind, da sind wir ja nicht mitgenommen worden. Da wurde dann gesagt, die sind weggezogen oder die gibt es nicht mehr im günstigsten Fall, dass ich jetzt auch nicht mehr gewartet habe, aber das war es dann. Und wenn du dann dir überlegst, wie diese Entwicklung dann weitergeht, soll der dabei rauskommen am Ende? Diese Rituale und auch den Respekt zu zollen den Toten und sich ordentlich zu verabschieden, das eben als einen natürlichen Vorgang, wenn er auch schmerzhaft natürlich auch sein kann und oft ist, dann … Ich glaube auch, Das ist der richtige Weg. Wieder ganz einfach. Ist ja nicht viel, ist eigentlich ganz einfach, aber wir müssen darüber reden, dass das halt eben eine Möglichkeit auf jeden Fall ist.
00:29:56: Ingo Und ich habe auch beobachtet, in Hinduismus, dass der Sond das erste Holzfeuer für das Leche von Papa oder Mama machen muss. Und natürlich, oft ist nicht der Fall, der Papa natürlich sterben nach 80 Jahren oder so. Manchmal, zum Beispiel, ein Papa war im Militärdienst und plötzlich in einem Kampf ist der gestorben und der Sohn ist nur erst mal vier Jahre alt. Und an dem Tag, wo der Papa mit der Zermonie verbrennt wird auf dem Holzstock, der vierjährige Kind mit einer sauberen weißen Kleidung geht mit dem Holz, mit Feuer, das erste Feuer für seinen Papa. Macht er mit. Da sind auch andere Verwandte, hunderten Leute. Er muss das lernen, dass Papa nicht mehr da ist. Und er muss das im Kopf das Bild machen: „Ich habe meine letzte Energie für meinen Papa gegeben, in der Form von einem Feuer. Und das ist sein Geschenk Das ist seiner Wert, wenn der Papa nicht mehr da ist. Und genauso ist in vielen Kulturen bei uns, wenn zum Beispiel Eltern sterben, der älteste Sohn hat den Recht und die Würde, oder wie sagt man, den Leiche auf dem Schulter zu tragen, bis zum Verbrennungsort zu bringen von zu Hause.
00:31:20: Ingo Und das hat der älteste Bruder, weil er hat viel mehr Verantwortung für die Familie als die Jüngere. Deswegen hat er diese Rechte Und auch, wenn Eltern jung sterben bei uns, dann natürlich jemand anders trägt das, aber der jungste Sohn oder der Älteste von dem Geschwister läuft vor dem Leche mit einer Kerze oder manchmal Stäbchen mit einer richtig traditionellen Kleidung. Er zeigt den weg für den Papa oder Mama, der Stäbchen. Und dabei lernt er auch. Die sind Kinder, aber trotzdem, alles, was die sehen, nehmen die im Kopf.
00:32:04: Clarissa Ja, und das ist ja gar nicht so unähnlich zu Dingen, die wir ja auch, beinahe hätte ich gesagt, mal hatten. Also wer trägt den Sarg? Natürlich, wenn du ein Staatsbegräbnis hast oder so was, dann ist wieder klar vorgeschrieben: Wer macht das? Wer darf das? Wie ist das? Das können dann auch die Freunde sein Aber in dem normalen Alltäglichen haben wir diese ganzen Dinge verloren. Und dann findest du später beim Bestatter auf der Rechnung vier Träger, die das alles machen, weil auf die Idee, ich könnte ja den Sack meines Vaters mitschultern, ich komme da gar nicht drauf. Wenn ich das aber höre, denke ich mir eigentlich: „Wer ist eine schöne …? Und Eine Geste für ihn, für mich. Und auch diese traditionellen Dinge, die ja ihre tiefe Bedeutung haben – ist ja nicht einfach nur so –, da haben wir ganz viel Kontakt zu verloren, Ja, und dann ist es eine Dienstleistung geworden. Und das müssen wir uns zumindest wieder bewusst machen, welche Bedeutung das auch haben kann, zumindest das Wissen solche Dinge und auch Möglichkeiten, Und das ist vielleicht auch ein bisschen der Grund, warum wir uns natürlich hier austauschen. Und besonders deutlich wird es dann immer, wenn du manche Dinge erzählst, wie du das kennst, wie das in der DAK läuft, Ja, und wir uns das schon gar nicht mehr so vorstellen können.
00:33:52: Clarissa Finde ich sehr wertvoll und betont auch noch mal diesen Wert dieser bewussten Handlungen, auch gewisser Rituale, gewisser Regeln, die eben nicht einfach nur, wie manch andere Sachen in der traditionellen Beerdigung, übrig geblieben sind. Ich habe manchmal das Gefühl, die Sachen, die übergeblieben sind, in diesem ganz Traditionellen, alle in schwarz. Die formalen Dinge haben wir uns behalten und die wirklich aus dem Herzen kommenden, die sinnstiftenden, die haben wir irgendwie so aufgegeben verloren. Und genau umgekehrt müsste es sein. Es ist mir völlig wurscht –, ob die alle schwarz tragen. Die können auch alle in Jeans kommen. Ist mir ganz egal. Das wäre mir nicht wichtig. Aber dass jeder zum Beispiel … Dass klar ist, dass Kinder zum Beispiel dabei sind Es sei denn, es gibt irgendwie einen ganz besonderen Grund, warum nicht? Aber in der Regel ist das eher normal, dass die Kinder dabei sind und die kriegen auch eine Rolle oder so. Das wäre eigentlich viel wichtiger, dass wir die Dinge wieder nach vorne holen.
00:34:58: Ingo Ja, ich denke, wir Wir dürfen nicht nur sagen, okay, nur, dass es in den Westen verdienen geht und so, sondern bei uns auch wird viele Dinge langsam auch weg. Ja, das ist auch sehr schade. Aber nur durch unsere menschliche Beobachtung kann die Dinge noch mal behalten weiter Wenn wir einfach so gehen lassen, dann irgendwann ist es nicht mehr da.
00:35:18: Clarissa Bei uns auch. Du kannst ja umgekehrt gucken. Ihr könnt ja im Zweifelsfall sogar beobachten, wie läuft es denn bei uns. Und dann hat man vielleicht auch ein Bild, wo man sagen kann, na ja, wollen wir jetzt den Weg weitergehen?
00:35:31: Ingo Deswegen bei uns auch jetzt einiges bewusst zu gucken, die Dinger, die wir vor 50 Jahren gemacht haben, wieder noch mal zurückzuholen, dass das nicht Dinger verloren geht. Und vor zehn Jahren gab es natürlich während der Treffen von Trauer und so Sachen, so Fleischgerichte, Alkohol und so weiter. Und das haben sie jetzt vor zwei Jahren abgeschafft. Sie haben gesagt, in einer Trauerfeier darf keine Gäste oder Besucher ein Fleischgericht bekommen, kein Alkohol. Weil das ist auch ein kleiner Beitrag als Ehre und Respekt an den gestorben. Und solche Sachen sind sehr wichtig. Die Gesellschaft, egal, Geburt, Tod, krank, das irgendwie zusammen zu halten.
00:36:30: Samten Das macht eine Gemeinschaft aus. Genau, genau.
00:36:32: Ingo Und dann auch wichtig, dass genauso für den Geburtstag, wenn wir richtig feiern, auch wenn jemand stirft in unserem Bekanntenkreis, Familienkreis, dass er da hingeht, einfach dabei sein, ohne, muss man nicht so Gedanken machen, wie sage ich, was sage ich, sondern einfach … Zum Beispiel, als mein Bruder gestorben war, da waren Leute, die ich nie gedacht habe, dass die kommen. Und diese Blick, werde ich nicht vergessen. Die normal, wenn ich was Gutes habe, die sind nie da. Aber da waren die. Ich habe beobachten. Da bist du nicht blind, aber du siehst, wer da ist. Und da habe ich gesehen Leute, die ich so lange nicht gesehen, aber war da wirklich fast 80, 90 Kilometer gelaufen und die sind gekommen. Und das ist wirklich, wie das sein soll. Und weil viele machen Gedanken: „Wie rede ich? Wie verhalte ich? Da muss man einfach: „Geh weiter, zeig einfach deine Präsenz, dass du Dasein heißt, du bist dabei, ohne was zu sagen.
00:37:41: Samten Und du bekommst Anteil. Genau, Anteil. Na ja, das hat auch was mit Verantwortung füreender wieder zu tun. Da kommen wir immer wieder weiter weg als Gesellschaft und das lohnt es sich, zurückzuholen oder neu zu erschaffen, wie auch immer Und da können die Kinder auf jeden Fall der Schlüssel auch zu sein, nicht? Mit ihrer, wie sagst du, mit ihrer sauberen Seele?
00:38:10: Ingo Sauberen Seele, Offenheit, natürlich.
00:38:11: Samten Die sind ja noch nicht so verkopft wie wir. Nein, gar nicht.
00:38:14: Ingo Die sind das schönste Blumen, frisch, duftet auch gut und alles. Und da ist die Zeit, das was zu erklären. Und später, dann nach ein paar Monaten Die fangen an mit dem Thema: „Ja, damals ist unsere Oma gestorben. Ich war so traurig, aber glücklich, dass ich das mitgemacht habe. Ich war dabei, da habe ich Mönche gesehen und so. So was dann mit einer schönen Erinnerung, aber auch an den Vergänglichkeit, auch an den Verlust. Und in der Zeit der Mama-Papa ist nicht mehr so in der Trauerfeier, sondern auch im normalen Zustand, dann kann der Dinger viel Ich muss es nochmal tiefer erklären. Ja gut, siehst du? So ist das. Aber du bist auch nicht frei davon. Irgendwann bist du auch so wie wir alt und so und dann musst du auch sterben. Und das ist eine schöne, freundliche Chance die Kinder normal zu erzielen. Du bist geboren, aber du bist auch nicht frei von sterben.
00:39:24: Samten Wäre vielleicht auch so eine Möglichkeit, von diesem Jugendwahn wegzukommen, nicht? Genau. Das ist ja auch, was uns irgendwie alle betrifft. Nicht? Einmal jünger und noch schöner und noch mal operieren und noch mal ein bisschen Botox, damit man so lange wie möglich … Aber warum kann man denn nicht in Ruhe und in Frieden und auch in Ehre alt werden und seinen Beitrag immer noch leisten in einer Gesellschaft? Und umso mehr man von Kind auf sich einfach bewusst ist, dass man sterblich ist, dass man älter wird und so weiter, glaube ich auch, dass man da tatsächlich ein Umdenken und einen anderen Umgang finden kann.
00:40:10: Clarissa Ja, es geht das Leben nach dem Leben und auch das Leben vor dem Leben danach. Also ganz viel Leben.
00:40:21: Ingo Und das … Also noch eine Sache. Entschuldigung. Wir sind dabei, ein Kinderheim zu bauen und wir werden bauen, komplett. Und ich werde oder wir werden ganz klar mit den Themen schon als kleines Baby alles klar machen. Guck dir, es ist schön jung, hübsch, energetisch, kraftvoll. Aber das ist heute. Morgen ist anders. Sei bescheiden in eure Wissen, eure Verhalten, eure Denken, eurer Kraft, eurer Schönheit, weil das ist anders. Wenn eine hässliche Oma sitzt, denkst du nicht, dass die ihn immer hässlich war. Die war auch mal so hübsch und schön und energetisch. Und wenn du eine ganz alte, verfallene Opa sitzt, denk nicht, dass der immer so war. Und deswegen kann die Dinger im Leben eine wertvolle Dinger sein, damit die ein normales, schönes, bescheidenes Leben führen. Auch wenn die zum Beispiel, wenn wir 200 Kinder in unser Heim haben, davon kann auch eine Kanzler werden Wenn er die Dinger noch im Kopf hat, kann der eine viel bessere Führer sein als ein Normaler. Deswegen, Kinder sind von allen Seiten die wichtigste Investation. Nicht Nicht nur das Geld, nicht nur das Infrastruktur. Was brauchen wir, wenn wir ganz böse Führer haben? Was nutzt das ganze Infrastruktur in schöne Häusern?
00:41:54: Ingo Das macht einmal alles kaputt. Aber wenn Kinder gut großgezogen mit diese wertvollen Sachen, dann die sind auch in Zukunft auch wertvolle, wie sagt man, Leaders und wertvolle Mama, wertvoller Papa. Und dann wieder kommen wertvolle Kinder und so weiter. Das sind die nachhaltigen Werte, die wir weiter. Nicht nur die Umwelt. Umwelt schützen wir, wenn wir die Kinder so beibringen.
00:42:23: Samten Wenn wir sie nicht beigebracht haben.
00:42:24: Ingo Genau. „okay, diese Generation denkt so viel über Umwelt und das Ganze. Danach kommt noch die zweite Generation oder neue Generation, die denkt gar nicht. Und was hat es gebracht? Nichts. Deswegen: Umweltschutz ist nicht nur, dass sie nicht mehr Plastik benutzen, sondern auch mit dem Gedanken von Kindern auch spielen. Wie können wir die aufbauen, dass die auch in Zukunft nett sind für die Umwelt? Dann sind die mal nett und dann die bringen das weiter an die anderen Kinder. So ist das Umwelt nachhaltig, so sind die Gedanken nachhaltig, so sind die menschlichen Werte nachhaltig. Deswegen, alles kommt am Ende zurück an die Kinder. Und wo kommen wir das? In der Schule.
00:43:07: Samten Ja. Absolut, mein Ding. Absolut. Du kannst dich alles nur unterstreichen und hast du richtig engagierte Rede gerade gehalten. Doch, da merkt man sofort, dass dein Herz dafür brennt und wie wichtig es auch ist. Ich glaube auch, Kinder und die Schule, die Bildung, da haben wir noch ganz, ganz viel Potenzial, was es sich lohnt. Voll zu kommen.
00:43:31: Ingo Das wäre unser Beitrag für die Zukunft. Wir haben gelernt, okay, es gibt einiges Schiff gelaufen in unserer Umwelt, unsere Welt, unserer Gesellschaft, aber alleine das merken gar nichts tun, hilft ja nicht. Jeder soll einen kleinen Beitrag leisten, ob das einfach ein eigenes Kind was erzählen, beibringen, bewusst macht das nicht so und so und so. Das ist auch ein großer Beitrag. Wenn 200 Eltern bringt 400 Kinder etwas Gutes bei. Das heißt, 400 Eltern vorbereitet für eine weitere 800 Kinder für die Zukunft Ja. Und wenn man gut Mathe kennt, dann kann man weiter. Genau. Juli? Ja.
00:44:28: Clarissa Ich Ich denke viel auch über das, was ich zumindest mitkriege, was die in der Schule erleben. Und das ist auch viel Gutes, aber es ist auch viel, was noch Was noch fehlt und denke, auch die kann man ja einbeziehen. Als Eltern sich dann zu engagieren und was macht man dann in der Schule, ist so eine Sache. Aber die Kinder haben ja auch eine Stimme. Und da ist es wichtig, auch zu lernen, dass in der Schule nicht Anpassung die wichtigste Regel ist. Da kommst du vielleicht am leichtesten durch unser Bildungssystem durch. Aber auch mal da zu stehen und die zu fordern, das ist schon gut. Insofern hoffe ich, dass es noch viele Gelegenheiten gibt, auch einfach in die Schulen zu gehen, in die Klassen, solche Begegnungen zu haben, auch wie mit dir, weil ich glaube, das ist wirklich sehr, sehr viel und auch etwas, was Lehrer nicht unbedingt leisten können. Die sind auch in ihren Lehrplänen und im System und manchmal ist es für die schwierig. Aber da, wenn das auch aus dem Umfeld Leute hören, einfach immer wieder jede Chance zu nutzen, die Tür aufzumachen, so was mit reinzubringen. Das ist gut und da kann jeder auch eine Menge verändern, auch in dem System, und dann verändert sich auch was.
00:45:57: Clarissa Insofern Ja, wieder ein schöner Überflug über verschiedene Facetten und es bleibt spannend und ich habe total Lust, einfach auch nach weiteren Gelegenheiten zu gucken, mit meinen Jungs zum Beispiel auch mal irgendwie über diese Themen zu sprechen und zu gucken, was passiert über unseren Kalender. Den kennen die ja auch. Aber ich weiß nicht, aber ich glaube nicht, dass sie schon sich was angehört haben. Mal gucken, ob das für die auch funktioniert. Gerade zu dem, was wir zum Beispiel heute gesagt haben, dazu finden die das … Hören die sich so was an? Sagen die was dazu? Brauchen die das ganz anders? Denn daran glaube ich übrigens auch: Nein, es muss nicht alles TikTok sein und in zehn Sekunden oberflächlich nett animiert auf den Punkt. Die sind auch fähig, mal richtig in die Tiefe zu gehen. Aber das muss man ihnen auch möglichst immer wieder anbieten, sie da begleiten, dass machen. Das lohnt auf jeden Fall. Ja, und eine ganz kleine Schlussfrage habe ich noch. Sagen wir, das Leben nach dem Leben, Wiedergeburt. Ist das für dich? Ist das etwas, woran du glaubst oder was für dich Bestand hat?
00:47:18: Samten Ja, auf jeden Fall hat es. Man kann sich vielleicht … Also das wäre jetzt ein Riesenthema, das aufzumachen Man kann sich vielleicht noch über die Art und Weise, wie so eine Wiedergeburt stattfindet. Da gibt es bestimmt Möglichkeiten der Überlegung, aber Wiedergeburt ist für mich auf jeden Fall gesetzt.
00:47:49: Ingo Meine kinderleichtere Logik.
00:47:53: Samten Genau, bitte. Danke. Ja, geil.
00:47:55: Ingo Logik dafür ist: Es gibt ein Nach nach dem Tag. Hast du verstanden? Genau so: Es gibt ein Leben nach dem Tod. Oder: Es gibt ein Leben nach dem Leben. Wir sind ganz genau, wie Wir wissen ganz genau, jetzt ist Tag und danach gibt es eine Nacht. Deswegen, es gibt ein Leben und danach gibt es auch noch ein Leben. Ganz genau, wie das ganz funktioniert, ist etwas, was wir selber durch unsere eigenen tieferen Gedanken verstanden, lernen, meditieren zu verstehen. Nicht durch alleine viel Forschung und so weiter. Zum Beispiel, ich trinke einen Kaffee mit Zucker und wie süß und wie sauer dieser Kaffee war, kann ich selber. Keiner kann für mich diese Geschmack forschen: Wie stark hat der Samten dieser Zucker geschmeckt und wie bitter hat der diese Kaffee ihm geschmeckt? Das kann ich nur ich. Das beste Wissenschaftler kann das für mich nicht forschen wie ich das geschmeckt habe, weil ich habe meine Zunge und dadurch habe ich diese Geschmack in meinem tiefsten Bewusstsein gespeichert, wie das für mich geschmeckt hat. Und keiner kann auf mein tiefste Bewusstsein anfassen und sagen: „Oh, so hast du gemerkt, geht gar nicht. Egal, in Zukunft geht das auch nicht.
00:49:33: Ingo Deswegen, es gibt einige Sachen im Leben, das kannst du nur. Egal, wir können so viel entwickeln, geht gar nicht.
00:49:44: Samten Und wenn man da fliegt, dann fängt es ja erst richtig geil an, Spaß zu machen. Das ist ja schon auch eine Sache, die sich wirklich lohnt, einfach mal zu sagen: „Was denke ich denn? Wie fühle ich? Was macht das mit mir und dann in sein eigenes Gefühl zu kommen, in seine eigene Wahrheit. Also das ist so ein Prozess, wo ich jetzt auch sehr intensiv auf vielen Ebenen gerade persönlich unterwegs bin und das macht mir richtig doll Spaß. Nicht immer alles so hinzunehmen, wie irgendjemand sich das mal ausgedacht hat, weil was soll das? Und vor allem, meine Theorie ist auch, die Welt überhaupt zu retten und was zu ändern, Dann muss es eine absolute Wende geben. Und die ist nur möglich, wenn wir diese alten Sachen loslassen und erlauben, neue Dinge zu denken und zuzulassen. Und deshalb, Ja, denkt doch mal bitte alle so auf eure Art und Weise, wer weiß, vielleicht kommt die große Lösung.
00:50:52: Ingo Und wir wollen auch wissen.
00:50:53: Samten Für uns alle. Wir wollen eure Lösung auch wissen, genau.
00:50:58: Clarissa Ja, dann machen wir hier vielleicht Vielleicht mal einen Punkt für den Juli und für unser Kalenderblatt. Es geht das Leben nach dem Leben. Das Thema Wiedergeburt, ich habe so ein Gefühl, das wird uns noch mal beschäftigen in anderen Konstellationen. Glaube ich, auch ein spannendes Thema. Ja, insofern vielen Dank fürs Zuhören. Einmal mehr.
00:51:23: Ingo Danke schön. Einen schönen Sommer.
00:51:27: Samten Bleib gesund. Ja, und bis kommt nach Juli? August. Juli.
00:51:36: Ingo Auf bald.
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