18 Selbstbestimmtes Sterben - bei Mensch und Tier
Shownotes
Was bedeutet es, selbst über das eigene Lebensende zu bestimmen? Und wie gehen wir damit um, wenn Tiere alt, krank oder schwach werden?
In dieser eindrucksvollen Folge sprechen Clarissa, Ingo und der buddhistische Mönch Samten über das heikle Thema des selbstbestimmten Sterbens – bei Menschen wie bei Tieren. Samten eröffnet einen spirituellen Blickwinkel auf Schmerz, Lebenswert und die karmischen Folgen von Suizid oder Sterbehilfe. Clarissa teilt sehr persönliche Erfahrungen, etwa wie sie sich – entgegen tierärztlicher Empfehlungen – entschied, ihren Hund "Jacko" nicht einschläfern zu lassen. Eine Entscheidung, die Jacko noch sieben glückliche Lebensjahre schenkte.
Auch Ingo reflektiert seine Haltung: zwischen philosophischem Anspruch auf Selbstbestimmung und der realen Verantwortung für andere – sei es in der Familie oder im Umgang mit dem alternden Familienhund Elmo.
Eine Folge voller Geschichten, berührender Einsichten und intensiver Gedanken darüber, was es heißt, am Ende wirklich da zu sein – füreinander.
Emotional. Kontrovers. Und unbedingt hörenswert.
Jetzt reinhören – und vielleicht ein bisschen anders auf Abschied, Fürsorge und Lebensmut blicken.
Transkript anzeigen
00:00:00: Clarissa Tschuldigung. Tschuldigung. Hallo.
00:00:05: Samten Tschuldigung.
00:00:07: Ingo Hallo. Ja, wir sind wieder bei einer neuen Episode von „Die Sache mit der Vergänglichkeit mit Samten, Clarissa und mir.
00:00:19: Clarissa Du bist Ingo.
00:00:21: Ingo Ich bin Ingo, genau. Immer noch. Das zieht sich hier wie ein roter Faden durch diese Sendung und durch mein Leben auch irgendwie. Genau. Und unser Thema heute heißt „Selbstbestimmtes Sterben bei Mensch und Tier. So haben wir es mal betitelt.
00:00:40: Clarissa Ja. So.
00:00:45: Ingo Samtend „Selbstbestimmtes Sterben, was ist denn das für dich? Was verstehst du da drunter? Er macht den Mappen, übrigens.
00:00:59: Clarissa Ein angestrengtes, nachdenkliches Gesicht mit Grimmaffen.
00:01:04: Ingo Genau, Überfall. Genau, gleich rein.
00:01:07: Samten Es ist was Neues für mich. So was habe ich in Ladakh noch nicht gehört und das einzige selbstbestimmte Tod ist, wenn man selber umbringt, sozusagen. Suizid, wie gesagt. Eine Sache, die ich weiß, dass sie selber, sozusagen, sagen: „Okay, ich schaffe mit diesen Schmerzen und Problemen nicht mehr. Und die einzige Lösung ist, jetzt nicht mehr da zu sein. Das kenne ich. Aber jetzt auf der anderen Seite diese Idee mit dem Schmerzen und Problemen in netter Weise verabschieden, mit Familien und mit klarem Bewusstsein und so weiter, das ist was Neues für mich. Aber das muss jeder erst mal viel nachdenken. Und in buddhistischer Sicht ist das ein bisschen anders. Wir sollen schätzen das Leben mit Schmerz oder ohne Schmerz jeden Tag, dass wir überhaupt die Bewusstsein haben, jemanden wahrzunehmen, auch dieses Schmerz wahrzunehmen. Weil das heißt ja das Leben. Wir werden schon von Kindheit in der Mutterleib schon so viel Schmerz bekommen, je nachdem, wie die Mutter sich verhalten. Und deswegen der Buddha sagt: „Das Leben ist leid. Und das fängt schon im Mutterleib. Und deswegen sollte man es schon, wie wir in einer anderen Folgen schon gesprochen haben, stark zu sein, auch wenn wir viele emotionale Probleme körperlicher Krankheiten, die wir im Leben bekommen, das auch zu ertragen.
00:03:18: Samten Und ich werde selber, zumindest in meinem Gedanken, nach dem Verstand, was ich habe über das Leben und das philosophische Seite, was ich gelernt habe über das kostbare Leben. Wenn ich jetzt denke, würde ich selber, egal wie viele Probleme ich habe, wie viele Schmerzen ich habe, ich würde selber das nicht machen.
00:03:42: Clarissa Du würdest selber nicht dein Leben beenden. Wir reden ja letztendlich über Sterbehilfe oder auch Tabletten, Spritzen, was weiß ich, was heute alles möglich ist. Genau.
00:03:51: Samten Das würde ich nie machen und ich wünsche mir, dass ich so weit stark bleibe mit meine Probleme und Schmerzen, ob das auch Krankheit ist oder normale Schmerzen, egal was da ist, dass ich wirklich gesegnet bin, meine eigenen Probleme auf mich zu nehmen und das zu akzeptieren und nicht eine Lösung wie Tod zu finden. Und immer wieder, jeden Tag, den ich habe, mit Schmerzen, ohne Schmerzen, werde ich versuchen, durch meine Praxis meine Lernen und Kultur wertzuschätzen und das weiter haben.
00:04:41: Clarissa Wir hatten mal irgendwann so einen Sprich, da ging es so Sachen, die für das Karma nicht gut sind. Genau, ja. Und da hatten wir nur eins genannt und ich glaube, jetzt sind wir gerade bei der zweiten Geschichte. Also Selbstmord sozusagen sagen, eigene Leben beenden, ist im Budismus oder in eurem Glauben da auch …
00:05:06: Samten Erlaubt, würde ich nicht sagen. Das heißt nicht, dass in Budismus keiner Suizid gibt. Nein, natürlich nicht. Gibt es auch. Aber philosophisch und von den ganzen Gedanken, es ist ein Schaden an dir selbst, ist auch ein großer Schaden. Das ist auch eine große karmische Ursache. Sogar in einer Geschichte von einem Suttra steht, dass verhinderst du dich selbst, dich selbst weiter in dein Leben weiterzuentwickeln und in eine bessere Lebensform zu kommen. Weil diese Momente, die du in dem Moment hast, ist sehr, sehr, sehr schwer, Karma. Und selbst umbringen ist das eine der schwersten Karma. Ich habe gestern gesprochen über die 6 Cent schwerer Karma. Das zählt auch einer, weil in buddhistische Rituale und Philosophie, man soll selbst als eine bestimmte Gottheit schätzen. Und damit, wenn du selber schadest, dann ist so wie du schadest, ein ganz besonderes So eine ganz besondere Gottheit. Deswegen, in diesem Gedanken lernt man, unseren eigenen Körper zu schätzen, unseren eigenen Körper zu respektieren. Wie ein ganz Besonderes. Und dann können wir das wirklich sozusagen wertvoll machen. Und sonst, wenn wir sagen, mit jedem kleinen Schmerzen, wenn wir alles abschneiden, was bleibt der übrig? Ich habe heute ganz schlimme Schmerzen in meiner Hand, darf ich nicht wegschneiden.
00:06:49: Samten Habe ich Probleme in meinem Knie, schneide ich meinen Knie ab. Also natürlich, ich verstehe auch, wenn zum Beispiel ein Mensch in so viel Schmerzen und mit großer Krankheit lebt. Ich bin ja zum Glück bis heute nicht in diesem Zustand und da muss man auch gucken, wie viel das Mensch ist. Ja, klar, das ist auch eine Sache. Wir sind nicht in dem Zustand. Deswegen können wir viele philosophische, technische Sachen reden, weil wir selber nicht in dem Lager sind. Aber trotzdem würde ich nie das machen und würde ich das nie jemandem empfehlen. Ich würde anstatt das für einen Mensch, der so schlimm krank ist, einfach jeden Tag schöner zu machen, damit der diese Schmerz ein bisschen besser ertragen kann oder können.
00:07:42: Clarissa Ja.
00:07:43: Samten Und genau das Gleiche ist auch für Tiere. Also diese Einschläfer-Geschichte existiert in Himalaya überhaupt nicht. Und dafür, egal, wie schlimm ein Tier verletzt ist oder krank ist, ich werde nicht diese Art nicht ermutigen, unterstützen und selber nie machen. Ja, das haben wir schon auch mit dir zusammen, haben wir auch die Geschichte damals mit Djeco. Djeco, ja. Und wenn Djeco auch nach dieser Entscheidung alleine bei dir eine Woche geblieben ist, auch mit ein bisschen Schmerzen und so weiter, wir Wir wissen ja nicht, wie viel von dir denn Djeco kriegt in dieser eine Woche Zeit. Wie viel er schätzt das. Und du hast zum Glück Gehört nicht zu … Wie soll man sagen? Nicht zu töten.
00:08:52: Clarissa Ich habe mich entschieden, ihn nicht einzuschläfern, obwohl vier, fünf verschiedene Ärzte alle gesagt haben, ich würde dem Hund ganz was Schreckliches antun. Das wäre eine große Tierquälerei, ein Anzeigestand schon kurz vor dem Haus. Genau.
00:09:08: Samten Ja, und mit deinem Gedanken, deinem Verstand und deinen Gefühlen hast du entschieden, nichts zu machen. Und wie lange hat denn Djeco gelebt? Das weißt du selber.
00:09:18: Clarissa Sieben Jahre.
00:09:18: Samten Ja, und ich auch. Wir haben es alle erlebt. Und ich habe in der Art auch mit Djeco sieben Jahre gelebt. Jedes Mal, wenn ich hier war … Das kommt erst mal das Bild. Djeco hätte Wie ich auch, Gladys ja gesagt: „Ja klar, lasst den Hund nicht schmerzen und so. Bitte hör auf, denn egal, wer das gesagt hat, dann haben wir den schon vor sieben Jahren beendet. Wer hat diese Rechte gegeben? Wer hat? Das ist auch ein Leben. Wenn der so weit ist, er geht automatisch durch bestimmte biologische und äußerliche Bedingungen alleine weg, alleine sterben. Aber okay, jetzt ist es Schmerzen und lasst uns wegmachen. Also in dem Fall ist auch wieder zwei Geschichten. Auch jemand mit richtig, richtig tiefem Mitgefühl, wenn jemand macht, ist vielleicht ein bisschen anders. Andere sagen: „Ich spüre manchmal, dass ich sage: „Okay, ich kann jetzt eine krankere Tiere nicht mehr pflegen, nicht mehr Das ist viel zu viel für mich. In dem Sinne vielleicht auch ein unmenschliches Gedanken, der Rolle spielt, zu sagen: „Anstatt das und das für drei, vier Jahre weiter, lieber jetzt einschliefen, fertig Und das ist zwei Sachen: Ein richtig, richtig tiefes Mitgefühl, auch ein Tier einschläfern und einer, der vielleicht denkt und Angst macht: „Oh, ich werde nicht schaffen, jetzt zwei, drei Jahren, noch mal ein krankes Tier zu kümmern und so weiter.
00:11:03: Samten Das sind andere Aspekte. Aber ich würde, egal ob das oder das, nie empfehlen, eine krankes Tier einzuschlafen. Anstatt dass, egal ob der zwei Tage oder ein Tag oder zwei Stunden dabei sein, gibt das beste Liebe, was du kannst. Und das ist viel stärkere gute Karma für seinen Weg weiter. Wir müssen das auch denken. Die Schmerzen endet nicht da, für mich zumindest. Deswegen die paar Tage, egal was da ist, das Schönste machen, das beste Liebe geben und das gibt weiter gutes Kraft, Vielleicht ist auch die Möglichkeit, heilen wieder.
00:11:47: Clarissa So wie bei Cecos.
00:11:48: Samten Bei Geckos, ja. Und genauso ist auch bei Menschen: Wenn jemand chronisch krank ist, schenk dem Leute Zeit. Wenn du vollzeitig arbeitest, du hast liebste Mensch, der zu Hause voll krank ist, dann sagst du: „Okay, ich kann ein teures Auto vermeiden, aber dafür arbeite ich jetzt nur Halbzeit, aber ich würde meine halbe Zeit für meinen kranken Papa geben, damit er solche Gedanken nicht kommt. Das ist menschlich, das ist weiß, das ist Weisheit, das ist Liebe, das ist Respekt. Warum bekommen die solche Gedanken? Weil die alleine sind. Weil die restliche Familie kümmert um eigene Interesse. Ganz kleines Haus ist okay, aber diese kranken Menschen, die Unterstützung und Liebe brauchen, alleine lassen, ist schlimmere, negativer Karma.
00:12:44: Clarissa Krass. Also ich finde wirklich, dass heute echt viel Wumst dahinter ist, ganz kraftvoll bis du heute samtend.
00:12:51: Samten Ich denke so, wirklich so.
00:12:52: Clarissa Und das finde ich toll. Ich wirklich finde es richtig toll für mich, aber auch erschüttert, also eher im Mitgefühl an die, die jetzt zuhören, ganz ehrlich. Aber ich sehe es ja genauso. Und Mein Leben hat sich ja letztendlich, jetzt mal noch mal kurz auf diese Tier-Ebene, sage ich mal, zurückzukommen. Ich habe ja mein Leben lang immer Tiere gehabt, habe mir Tiere aus dem Tierheim geholt, immer die Ältesten, immer die Problemfälle, Katzen, die zu zweit und zu dritt abgegeben wurden, die niemanden gefunden hätten. Die habe ich aufgenommen. Aber ich habe früher nach ärztlichem Rat und nach der allgemeinen gesellschaftlichen Meinung tatsächlich sozusagen auch Tiere damals in dem Glauben, sie zu erlösen, sie von dem Leid zu trennen, auch einiggelefert. Und während meiner Lebenszeit, jetzt hier, also nicht vor meinem Leben davor oder danach, sondern hier, während diesem realen Leben, hat ja bei mir tatsächlich da eine Bewusstseinsveränderung stattgefunden Und natürlich in großer erster Linie mit diesem Erlebnis mit Samten und mit Jacko. Ganz kurz: Jacko war … Der ist irgendwie immer noch im Kreis gelaufen. Er hatte irgendwie was im Gehirn gehabt und war unter großer Lebensgefahr. Wir sind von einer Art zum anderen nachts und tagelang und wochenlang und alle haben gesagt, er muss eigentlich geliefert werden und am ersten Tag haben sie natürlich gesagt: „Lassen Sie den Hund hier und beten so zu Hause.
00:14:48: Clarissa Wir können ihn jetzt nur anschließen und der wird mit Kamera überwacht. Und da habe ich ja schon von vornherein gesagt: „Kommt für mich überhaupt nicht infrage. Keine Sekunde lasse ich den Hund jetzt hier alleine. Wenn ich nicht bei ihm bleiben kann, dann kommt der Hund wieder mit mir mit. Dies und das. Dann hat er eine ganz spezielle Untersuchung bekommen, CT. Da hat sich dann herausgestellt, dass er einen riesen Tumor im Kopf hat. Und jetzt sind wir vom Arzt zu Arzt gegangen Alle haben mir gesagt, es wäre unverantwortlich. Es wäre so ein schrecklicher Tod, den dieser Hund sterben wird. Der wird eben keine Luft mehr kriegen. Wahrscheinlich könnte irgendwas platzen. Es würde eine riesen Sauerei geben. Wir wären damit über gefordert: Dem Hund wäre das nicht zuzumuten. Wir sollen den doch jetzt Himmels willen endlich einstefern lassen und unsere Emotionen da rauslassen, weil letztendlich war die Argumentation der anderen Leute, der anderen Ärzte und so weiter Es ging ja uns, weil wir den Hund nicht loslassen können, können wir ihn jetzt nicht befreien von seinem Leid. Und zu der Zeit warst du ja gerade hier mit den Menschen auf Tournee. Genau. Und warst hier in Berlin und die Quesik hatte die Organisation.
00:16:01: Clarissa Und natürlich ist in solchen Momenten auch alles noch mal ganz neu gemischt und alles ganz anders. Und Genau, aber wir haben uns gesehen, wir haben diese Veranstaltung gemacht und ich weiß genau, ich habe dich dann zur Seite genommen und habe gesagt: „Tante, bitte, bitte, sag mir mal, was ich jetzt mache. Fünf, sechs Ärzte, wirklich Tierärzte und so weiter, die Pflegerin und so weiter, alle sagen: „Klarissa, bitte lass den Hund einschliefern. Das ist jetzt genug. Das wäre alles so schlimm und so weiter. Und da hast du ziemlich ähnlich geantwortet Du hast gesagt, du machst natürlich, was du willst, hast du zu mir gesagt. Das ist deine Entscheidung, ist nicht meine Entscheidung, aber du fragst ja, was ich machen würde. Und du hast gesagt, jeder Tag, jede Stunde, jede Sekunde, die der Hund mit euch in der Familie, in der Liebe zusammen ist, ganz egal, wie schrecklich der Tod, den er eben eines Tages sterben wird, ist vollkommen egal. Alles ist wichtiger, dass er seinen Tod sterbt und dass er eben jede Sekunde, die eben noch geht, bei uns ist. Na ja, und dann … klar, also eigentlich war die Entscheidung natürlich für mich … Ich habe ihn ja nicht losgelassen, wir haben uns ja nicht drauf eingelassen und dann hat Samtend sozusagen noch diese letzte E-Tüpfel gegeben und wir haben dann eben anderthalb Jahre letztendlich auf den Tod von Jacko gewartet, weil das haben ja die Ärzte voraus gesagt, dass der eben, wie gesagt, ganz jämmerlich sterben wird und das wollten wir natürlich nicht.
00:17:48: Clarissa Wir sind nicht zur Normalität zurückgekehrt und sind unserer Wege gegangen, haben den Hund halt auch mal ein paar Stunden alleine gelassen. Eben nicht. Das Leben hat sich für den Hund vollkommen verändert. Er war in ständiger Betreuung 24 Stunden lang. Er hat nur ein Leckerli nach dem anderen bekommen, hat unheimlich zugenommen, weil er ja jeden Moment sozusagen sein Leben gleich vorbei sein sollte und dann noch auf schreckliche Art und Weise. Und in Und diese Erschrecklichkeit wollten wir ihn natürlich auch nicht alleine lassen. Und dann sind wir eben durch einen guten Umstand zu einem anderen Arzt noch mal gekommen und der hat sich die Sachen alle noch mal angeguckt und es kurz zu machen, ist dann dabei herausgekommen, dass diese Aufnahme, die damals gemacht wurde, von dem alle ausgegangen sind. Die Diagnose ist halt ein riesen Tumor, der da platzen könnte, dass sich das in Luft viel löst hat, weil der gesagt hat, das ist zwar ein geiles Gerät, aber keiner konnte diese Aufnahmen lesen. Er hat gerade eine Fortbildung gehabt und er kann hundertprozentig sagen, dass der Hund keinen Gehirntumor hat. Und am Ende kam heraus, er hatte Diese Ursprungsgeschichte war halt ein Gehirnschlag, hat wohl mal passiert und das war es.
00:19:08: Clarissa Also er war kernisund und er lebte ja dann auch wirklich noch sieben Fette, Fette im wahrsten Fälle des Wortes.
00:19:17: Samten Und wie viele Jahre ist das für diesen Hund? Fast halbes Leben.
00:19:21: Clarissa Mehr als ein halbes Leben.
00:19:22: Samten Und wir hätten mit diese kurze, wir sagen es, Entscheidung Nicht weise mit gefüllt, dieses Leben beendet. Deswegen, Weisheit, ja? Liebe mit Weisheit. Deswegen, Weisheit spielt ja eine große Rolle. Und so hast du dem Djeco noch mal sieben Lebensjahre geschenkt. Und was ist das für ein Geschenk? Und so kann auch überall mit Menschen … Ich denke, meistens kranker Menschen in unserer Gesellschaft ist, weil am Ende, die sind so einsam. Auf der Krankheit, was die haben, ist dann trotzdem eine Einsamkeit. Und dann manchmal, die denken noch mal: „Oh, ich bin eine riesen Last von meiner Familie dir. Weil vielleicht einige Leute machen nicht mit lester Liebe als vielleicht „Duty: „Kommt morgen, bringt das Frühstück, das und so, und dann nicht als liebevoll. Und dann merken diese Leute und dann am Ende, das Schmerz, was die haben, ist hundertfach mehr als was ist. Und das bringt Menschen in solche Gedanken. Und deswegen gesellschaftlich für krankere Menschen … Der Buddha hat ein Beispiel gegeben, wie wir einen kranken Menschen kümmern sollen. Da sagt er: „Wie wäre der eine Mutter, der ein einziges Kind hat, wenn er krank ist, was von der Geistenzustand sein soll, dieses einzige Kind zu kümmern?
00:20:59: Samten Genauso sollen wir uns diese kranken Menschen so kümmern. Und dann ist einmal die Einsamkeit nicht da, spüren auch die Liebe. Zweitens ist die Möglichkeit dadurch auch einiges biologisch im Kopf und Herz, was anders ist. Auch letztendlich Heilungsmöglichkeit ist schneller, weil der Geist irgendwie mit dem Schmerzen besser umgeht und viel mehr Unterstützung von euch ist. Und das auch liebevoll, nicht als duty. Und deswegen, da sind so viele Dinge, die gemeinsam eine gute Entscheidung treffen, auch eine schlechtere. Wenn diese Sachen fehlen, dann einer sitzt da: „Was bedeutet für mich das gar nicht? Und das lieber jetzt auf Wiedersehen zu sagen. Das ist meine … Oder insgesamt denke ich, genauso wenn jemand geistig nicht gut geht, lasst diese Leute nicht alleine. Warum bringen die selber Warum schmeißen die selber von der Brücke runter? Nicht mit Freude, weil sie nicht mehr Leute haben, die diese Leute erst mal Gesellschaft leisten, die nicht mehr andere Weg sehen, außer dieses. Und solche Leute, die geistig krank sind, körperlich krank sind, schenkt dem Zeit. Wenn du deine Bruder, Schwester, Mama, Papa liebst, mach deine Arbeit ein bisschen weniger, damit wir ein bisschen mehr Zeit geben.
00:22:29: Clarissa Und wenn du sie nicht liebst?
00:22:32: Samten Dann ist vorbei. Dann müssen die …
00:22:36: Clarissa Also wenn du sie nicht liebst, musst du sie nicht kümmern?
00:22:41: Samten Also muss man erst mal verstehen, Wenn du nicht liebst, nicht kümmern heißt ja nicht. Manchmal zum Beispiel, es gibt auch eine soziale Verantwortung. Und deswegen, wenn du auch nicht liebst, sondern auch als Verantwortung, als ein Mensch für einen Mensch, das soll man machen. Und das ist auch eine Karma-Geschichte. Weißt du, es gibt krankere Menschen mit liebevollen Umgebungen, die besten Ärzte, beste Medizin. Ja, das ist auch das Gleiche. Und genau da ist in der Mitte das gleiche Krankheit. Ganz einfache Umgebung, nicht so viele liebevolle Menschen und keine gut keine guten Ärzte und gar keine guten Medikament. Dann ist links die dritte Version: Gleiche Krankheit, keine liebevollen Menschen, keine guten Ärzte, überhaupt keine Medizin. Das ist natürlich alle verschiedene Karma, die sie selber sozusagen akzeptieren muss. Oder? Deswegen, jeden Tag, wenn man sagt: „Okay, wenn ich krank werde, bitte ein guter Arzt Keine falsche Diagnose. Und wünschen, auch wenn ich krank bin, ich wünsche mir viel Liebe von meiner Familie. Und ich wünsche mir selber auch viel Kraft, damit ich das besser ertragen kann. Solche Gedanken muss man ständig im Kopf durchgehen lassen, damit wir mit dem wachsen. Nicht immer mit einem sauberes Leben, wenn ich sage: „Oh, stärkst gut, fit, Muskel, das und das, Kosmetik und alles, weil das ist nur alle auf der Haut.
00:24:35: Samten Das Lebenskraft ist hinter der Haut.
00:24:42: Clarissa Ich habe schon eine Weile auf der Zunge, die muss ich mal erzählen, die Geschichte. Da geht es, also was ich verstanden habe, geht es ein bewusstes Bewusstsein. Und zwar geht es darum, dass eine Familie zusammenlebt, die Mutter lebt da, der Papa ist nicht gestorben. Die Kinder leben mit ihren Kindern da, also Oma lebt mit im Haushalt. Und die Oma wird eben debrechlicher und beim Essen kleckert die immer. Und die Eltern, also die Kinder von der Mutter haben ja selber Kinder und dann sitzen die da und die kommen wie stresst von der Arbeit nach Hause und so weiter. Und dann sagen die immer wieder zu der Mutter: „Mann, passt doch jetzt mal auf, und dann haben die Arbeit damit und werden immer ungehalten. Das führt jedenfalls so lange, so weit, dass die dann eine extra Kammer aufmachen. Also eine Tür, da ist eine Kammer und da setzen sie die Mutter mit einem extra Tisch und einem extra Stuhl hin, damit sie eben in Ruhe Abendbrot essen können und da ungestürt sind und die Mutter soll da vor sich hin in der Kammer kleckern. Und das geht dann sogar so weit. Am Anfang haben sie die Tür noch auf, am Ende machen sie die Tür sogar zu, damit sie sie eben auch nicht noch sehen müssen beim Essen.
00:26:03: Clarissa Und dann ein paar Tage später oder eben eine Zeit später, sitzen die Kinder da und bauen Möbel in der Kinderstube und dann fragen die Eltern: „Was macht ihr denn da? Und dann sagen die: „Wir bauen die Möbel für euch später, damit wir euch da in die Kammer schieben können.
00:26:22: Samten Und?
00:26:23: Clarissa Und da …
00:26:25: Samten Das ist die beste Geschichte.
00:26:31: Clarissa Und dann werden die wach, sozusagen, im positivsten Sinne, die Eltern und denken: „Krass, so habe ich es ja noch gar nicht gesehen. Und holen die Eltern natürlich aus der Kammer und sie darf von fort an dann am Tisch essen und darf auch kleckern und alles ist gut. Also dadurch sind die erst wach geworden. Da war nichts Böses dahinter, aber nicht so richtig bewusst, oder?
00:26:57: Samten Meine Meinung, jetzt, was du mit dieser Das ist eine schöne Geschichte. Die Kinder waren schon von Anfang an sehr aufmerksam, obwohl die hatten keine Möglichkeit, was zu machen. Die haben gesehen, wie die Mama und Papa – diese Oma war das, oder? – umgehen und kommt und das wächst. Und war das so weit …
00:27:20: Clarissa Dass sie dachten: „Okay, dann machen wir das schon mal fertig für die Eltern. Ja, genau. Cool, oder?
00:27:26: Samten Ja, genau. Das ist das Lebens Philosophie, egal, von welcher Richtung wir kommen, muss man selber in der Position vorstellen. Wie sagt man auf Deutsch? Es gibt ja dieses …
00:27:39: Clarissa Empathisch sein, oder?
00:27:40: Samten Nein, nicht so ein Spruch, Sprichwort „in deinen Schuhen sein, oder wie war das?
00:27:45: Clarissa Ja, genau. In deinen Schuhen laufen. Wie geht das noch mal, irgendwas?
00:27:51: Samten So ähnlich ist es. Das heißt ja einfach, dass du in dem Zustand auch selber siehst und dann du bist in die umgekehrte Rolle. Das Leben läuft durch Visualisation. Genauso erfolgreich sein. Wenn du vorne an denkst: „Nein, schaffe ich nicht. Nein, so hoch. Nein, komme ich nicht. Mount Everest, so hoch. Wie komme ich da hin? Nein. Dann zitterst du schon unten auf dem Boden. Aber erst mal kommst du neben Mount Everest, siehst du erst mal: „Wow, Magic. So einen schönen Berg. Erst mal das wahrnehmen. Jetzt bin ich hier, das Zum Steigen. Ich schaffe das. Dann zitterst du nicht mehr. Das ist das. Und wenn du schon vorne an alles zumachst in dem Geist, dann auch körperlich auch irgendwann nicht mehr möglich. Deswegen immer wünschen. Immer wünschen, gute Visualisationen im Kopf haben über das Leben, über das andere Leben, über Erfolg, über auch was Schlimmes kommen kann. Jedes Mal, wenn wir im Flugzeug sitzen, die Möglichkeit, dass vielleicht auch im Himmel das Flugzeug abstützen oder wie sagt man, runtergehen, ist jedes Mal da Noch mehr, als wenn du nicht im Flugzeug bist, oder? Dann kann man mit vielen Dingen besser umgehen.
00:29:27: Clarissa Ja. Oder?
00:29:29: Ingo Also ich persönlich finde das Thema ja tatsächlich schwierig, weil es ja die ganze Zeit so zugehört. Der Begriff, den wir ja so ein bisschen gewählt haben, dafür gibt es ja auch viele und auch wiederum viele Seiten. Also bestimme ich das, wie lange ich lebe? Will ich das selbstbestimmt auch beenden, obwohl ich nicht bestimmt habe, wann es beginnt? Genau.
00:29:57: Clarissa War auch nicht unwichtig. Dieses Punkt: Haben wir selbst bestimmt?
00:30:02: Samten Nein. Genau. Genau.
00:30:05: Ingo Das ist natürlich zum einen ein Begriff, der mir in meiner Philosophie für mein Leben schon ziemlich nahesteht. Also ich bin schon jemand, der gerne selbst bestimmen möchte, was in meinem Leben passiert, zu welchem Zeitpunkt, auch wenn es genügend philosophische Theorien gibt, die das für eine Illusion halten, auch dass ich wirklich etwas selbst bestimme. Am Endeffekt sind das vielleicht doch nur Emotionen oder Sachen kommen. Aber ich will sagen, von meinem Verstand her ist das nicht erst mal nahe. Also ich würde schon gerne selbst darüber bestimmen Weil wenn ich das nicht kann, dann … Was heißt denn das? Dann bin ich abhängig. Und das bin ich erst mal nicht gerne. Zum anderen: Es gibt ja auch viele andere Begriffe, zum Beispiel den Begriff des Freitods. Wir haben neulich auch drüber gesprochen, dass die Worte, die man wählt, oder auch vielleicht die schöneren Worte für sehr schwierige, sehr schmerzvolle Dinge … Du hast, glaube ich, auch gesagt, In eurer Sprache gibt es viele solcher Begriffe, die das eigentlich schöner beschreiben oder ein bisschen absoften, so meine ich es. Aber das eine ist ja sozusagen: Wie sehe ich das für mein Leben? Das andere ist: Wie sehe ich denn das für andere Menschen, für die ich möglicherweise verantwortlich bin?
00:31:38: Ingo Wenn da keine Patientenvollmacht ist, kann ich das vielleicht … Also Wenn ich immer darüber nachdenke, es würde jetzt sozusagen meine Frau betreffen, irgendeine Situation, dann wäre ich ja, weil das haben wir für uns so geregelt, dann wäre ich in der Situation, dass ich zum Beispiel entscheiden müsste, stellt sie jetzt die Maschine ab oder nicht? Beziehungsweise dafür Sorge tragen würde, dass das, was sie möglicherweise für sich entschieden hat, dass das auch so umgesetzt wird. Echt schwierige Themenfelder. Da habe ich immer gedacht: „Ach na ja, gucken wir doch erst mal auf Tiere, da ist das alles ein bisschen einfacher. Nein, auch nicht unbedingt. Aber da sind wir ja in der Rolle, wo wir uns irgendwie schon über die Jahre und über die ärztlichen Ratschläge, dass das so normal geworden ist, dass wir als Mensch darüber entscheiden, wann wir jetzt hier das Leben des Tieres beenden oder durch den Tierarzt beenden lassen und so weiter. Jetzt höre ich euch die ganze Zeit zu und denke: „ Ja, ist echt … Ich würde mir für mich persönlich wünschen, dass ich das schaffe, sozusagen so stark zu sein, letzten Endes den Weg zu gehen, der dann ansteht.
00:33:00: Clarissa Genau, das hat er ja gesagt. Das beten Sie ja jeden Tag, oder? Eben.
00:33:04: Ingo Und in diesem Kontext weiß ich aber zumindest eins – und da bin ich mir ziemlich sicher –, da muss ich mich drauf vorbereiten, da muss ich rein wachsen Genau. Und ich bin nicht im Modismus groß geworden, ich bin nicht mit Meditation, jedenfalls in der landläufigen Art und Weise unterwegs. So viele meiner Berührungen, zum Beispiel, damit, stammen ja auch aus unserem Kreis hier. Aber das merke ich. Da sind so andere Impulse, andere Gedanken, erst mal andere Perspektiven drauf. Und da denke ich mir: „Ja, ja, ja. Das braucht auf jeden Fall ein rein wachsen. Und es braucht auch die eine oder andere Geschichte, das anders zu sehen oder so ein Bewusstsein, dass man sagt: „Okay, egal, wie ich das auch gestalte, auch für meine Eltern oder so. Am Ende kommt es ja auch zu mir zurück: „Welches Vorbild gebe ich denn ab? Was will ich für mich? Und so weiter. Also, es kurz zu noch mal wieder einen Aspekt dafür, warum es so wichtig ist, in unseren breiten Graden, wo wir diese Themen oft an den Rand schieben, gar nicht drüber nachdenken wollen, gar nicht drüber reden wollen, gar nicht zuhören wollen, Dann nehmen wir uns diese Chance, uns auch vorbereiten zu können.
00:34:18: Ingo Und dann bleibt am Ende in dem dann anstehenden Leid eine Situation, die mich komplett überfordert, weil so schnell hole ich das nicht nach, wenn es dann akut ist. Und da finde ich es viel entspannter, sich immer mal wieder mit den Themen zu beschäftigen und da so langsam rein wachsen zu können und dann vielleicht auch eine Meinung dazu zu entwickeln. So für mich. Und wie ich das so haben will und wie gehe ich denn damit um? Bei der Ebene Tier, da ist das schon passiert, durchs Zuhören. Du hast die Geschichte von Giaco ja gerade noch mal erzählt. Ich habe die ja vorher auch schon mal gehört. Und das war das erste Mal, dass ich eine Geschichte gehört habe, die anders läuft, weil vorher kannte ich nämlich auch nur: „Ja, Tierarzt kommt dann irgendwann, erlöst du das Tier vom Leiden und so weiter.
00:35:10: Samten Ich habe fünf, sechs Geschichte von Katze, Pferde und Hund und drei Hund, dass die erst gesagt haben: „Muss einschlefen. Nein, schnell wie möglich einschlefen. Nein, die leben immer noch.
00:35:24: Ingo Ja, das ist auch einer der Gründe, warum wir uns das ethisch, auch Thema Gesetzgebung und so weiter, auch auch so schwer machen, weil natürlich immer die Chance besteht, dass sich irgendwer ört. Also dass irgendjemand sagt: „Da kann man jetzt nichts mehr machen. Aber es gibt eben genau diese Fälle, wo das doch so ist. Und Worauf ich noch hinaus will, ist, wir stehen ja gerade in einer Situation, die ein bisschen anders ist als bei Giacco, also bei unserem Hund, Elmo. Der hatte jetzt gestern Geburtstag und ist elf Jahre geworden und der ist auch wirklich schon reichlich klapprig. Und der hat jetzt nicht einen Tumor oder eine schlimme Krankheit, der altert einfach normal. Und der hat ein ganz großartiges Leben, viel mit uns und in der Familie und ist da ein … Also der ist ein absolutes Familienmitglied. Und da denke ich halt: „Jawohl, ich kann schon sehen, was du gesagt hast. Nämlich, ich brauche zum Beispiel mehr Zeit, wenn ich mit dem seine Hunderunde mache, weil der gar nicht mehr so schnell laufen kann. Der ist vielmehr liebebedürftig geworden. Also wenn ich das mal über das letzte Jahr so sehe, dann so anhänglich war der gar nicht in seiner vollen Blüte.
00:36:47: Ingo Aber jetzt merke ich richtig, der sucht dann auch mehr Nähe. Manchmal nervt das auch, weil du denkst fast, ich trete auf den Hund drauf, weil der nicht mehr von der Seite kommt und so. Und gewisse Dinge, die dann so passieren müssen, ob jetzt Arbeit … Ja, die müssen dann warten. Und da wünsche ich mir, dass wir zumindest für ihn das so gestalten können, dass er einfach seinen Weg gehen kann. Ich wünsche mir – du hast es auch schon ein paar Mal gesagt – ich bin ja nicht alleine. Wir sind eine Familie. Wir sehen die anders. Diese Diskussion haben wir noch nicht so offen geführt. Ich weiß nur, dass unsere Tierärztin schon mal gesagt hat: „Na ja, wenn es dann so weit ist, dann rufen Sie ihn mal an, ich komme mal nach Hause und dann wird er eingeschläfert. Und da dachte ich schon so: „Diese Diskussion, die werden wir noch vor uns haben. Ich bin mal gespannt, wie das alles so ist. Aber hätte ich wiederum diese Impulse, diese Perspektiven, diese Geschichten nicht, dann hätte ich nur die, dass ich denke: „Genau so ist das. Irgendwann rufst du dann halt, wie auch immer du das entscheidest, den Tierarzt an und der kommt her und der wird ja eingeschläfert.
00:38:03: Ingo Und jetzt wünsche ich mir, dass wir das anders gestalten können und dass es auch nicht heißt: „Oh, der ist jetzt verstorben. Eine Stunde später kommt irgendwer, irgendwie, oder „Ich fange jetzt an, den Spaten rauszuholen, oder was auch immer. Überhaupt diese ganzen Fragen: „Das ist ein 50-Kilo-Hund. Also offiziell darfst du den im Garten überhaupt nicht vergraben. Oder all die Sachen, die da dranhängen. Und das Schöne ist, wir haben noch Zeit, diese Dinge da reinzuwachsen, auch als Familie. Und da denke ich mir eben auch: „Na ja, auch für die Kinder, was wir in der anderen Episode ja schon mal hatten. Wie führst du deine Kinder daran? Wie natürlich kannst du den Umgang damit gestalten? Da liegt zumindest nach allem, was man erwarten kann, eigentlich das nächste Thema. Und auch da wäre es toll, wenn wir das hinkriegen. Weiß noch nicht genau, wie das dann so sein wird, aber das ist das, was ich jetzt so gehört und gelernt habe, hier mit reingeben wird bei uns. Und dann wäre es auch so, wie das, glaube ich, alles sein soll. Wer weiß, vielleicht ist das wieder eine Erfahrung, die am Ende verändert, auch wieder, wie meine Jungs dann vielleicht später mal damit umgehen, wenn es bei mir soweit ist oder bei Petra.
00:39:29: Ingo Der Gedanke ist Das ist zumindest sehr gefährlich, auf der einen Seite.
00:39:33: Samten Wenn wir einfach weiter so was machen und dass alle jungen Leute das einfach normal im Leben übt, denkt, dann gehen wir sagen: „Okay, lasst uns die schöne Tier für fünf Jahre und dann, wenn die nicht mehr so keine Lust haben, lassen wir einschläfen. Da müssen wir wirklich aufpassen in der Familie, dass das nicht so leicht ist, mit einem anderen Leben so umzugehen. Oder?
00:40:06: Ingo Ja, wie gesagt, das liegt so an. Und ich weiß aber auch, dass es zumindest für mich noch auch diverse Themen gibt – und das hast du ja auch ein bisschen angedeutet –, wo man natürlich auch schauen muss: Was ist die Situation? Ist das Umfeld in der Lage, das zu tragen? Das meine ich nicht so einfach wie „Abgeben bequemlich, nein, abschieben, sondern …
00:40:36: Samten Adjustment, ja? Ja, genau.
00:40:38: Ingo Insofern ich würde- What is that?
00:40:41: Samten Wie sagt man? Adjustment heißt auf Englisch, dass das irgendwie …
00:40:45: Ingo Ja, du musst es anpassen, sozusagen, an die Situation.
00:40:48: Samten Gucken, okay?
00:40:48: Ingo Genau.
00:40:49: Samten Ich gehe eine Stunde Sport treiben. Da musst du sagen: „Okay, da ist meine liebe Mama. Ist meine Physik so wichtig als mit Mama halbe Stunde mehr sein? Oder soll ich die eine Stunde unbedingt machen? Also da musst du selber entscheiden. Vielleicht kannst du sagen: „Okay, jetzt ist leider meine Mama, geht’s nicht gut, die ist immer zu Hause. Ich mache meine Übung in halbe Stunde. Ich trainiere jetzt eine Stunde. Normale: Ich arbeite 40 Stunden die Woche, jetzt versuche ich 35. Die fünf Stunden möchte ich bei meiner Mama. Da sind viele Dinge, die man sozusagen vorbereiten muss. Natürlich, das ist so. Und einfach so, ohne was zu tun, passiert etwas nicht. Dass jeder muss: Wie wichtig ist dieser Mensch für dich? Wie viel kannst du? Ja?
00:42:02: Ingo Ja, und wo gibst du dich auch selber auf? Genau, das ist ja diese Abwägung.
00:42:09: Samten Sacrifice.
00:42:10: Ingo Du hast ja auch eine Fürsorge für dich selbst, auch in den Situationen.
00:42:13: Samten Genau, genau. Genau, das in Familien, wenn dein Sohn sieht: „Guck mal, mein Papa, so viel macht er für meine Oma und Opa. Weißt du? Das ist ein lebendiger Unterricht, was da stattfindet, dass der direkt im Herz geht, nicht im Kopf. Und genau das wird er im Kopf immer pflegen, wenn man Glück hat.
00:42:38: Ingo Wie gesagt, das ist ja auch nicht meiner. Insofern, das müssen die dann nachher entscheiden. Aber Es ist so: Auf jeden Fall ist die Frage, was du vorlebst, ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Und ich würde dem noch hinzufügen: So handhaben wir das bei uns und so ticke ich auch und mache es irgendwie besprechbar. Wie immer die Entscheidung dann vielleicht ausfällt, aber komm nicht mit der Blackbox und dann verkündest du: „Wir machen das jetzt so oder so, sondern versuch auch, dieses Abwägen, dieses Überlegen, diese Aspekte irgendwie reinzubringen Weil alleine, wenn es ein Thema ist, dann macht es schon was. Und die Frage, ob man es dann schafft, das vorzuleben, mit dem, was man sich vornimmt, auch in der Partnerschaft, auch in der Familie – da hängen noch ein paar andere dran –, ist dann auch noch mal etwas. Aber so wäre vielleicht meine Haltung zu diesen Dingen, dass es auf jeden Fall normal ist und natürlich ist, dass über diese Dinge gesprochen werden kann und dass auch wichtig ist, wie die anderen darüber denken oder welche Fragen oder Ängste so da sind, also dass irgendwie eine Form von Reflexion stattfindet. So würde ich das, glaube ich, für uns sehen und letzten Endes ist das ein Weg, in den ich vertraue, weil wenn das besprechbar ist und man auch sagen darf, was man kann, was man nicht kann, wo Grenzen sind und so weiter, dann fände ich, ist schon viel gewonnen.
00:44:05: Ingo Und ansonsten, wie hoch ich die Latte auch hängen kann und wie weit ich da auch bereit, in der Lage bin, zu geben, würde ich immer sagen, am Ende entscheidet es die Situation. Vornehmen kann ich mir viel und dann muss ich gucken, ob ich die Kraft aufbringe, die es dann braucht, also sowohl für mich als auch für andere. Aber unterm Strich, da hatte ich ja schon gesagt, glaube ich, muss man es üben, man muss sich vorbereiten, man muss sich in diese Dinge reindenken, dann wird es auf jeden Fall einfacher. Wenn das alles aus dem Nichts kommt, dann wird es doppelt schwer in der Situation und ohne Vorbereitung. Deswegen finde ich es ein sehr, sehr vielschichtiges Thema und ich verstehe auch, warum zum Beispiel solche Diskussionen, die kommen ja alle paar Jahre auch in Deutschland, auch auf der Gesetzgebung, immer mal wieder hoch: „Wie regeln wir das hier? Wie ist das mit Sterbehilfe? Und natürlich reden in dieser Diskussion berechtigterweise ganz viele Ebenen, Gruppen, Perspektiven mit. Aber das ist eben auch eine und ich finde es einfach cool. Also ich meine, buddhistische Sichtweise hin oder her. Du sitzt ja als Mensch vor mir und du auch mit deinen Geschichten.
00:45:28: Ingo Und darüber mal zu reden Weil das, ganz ehrlich, das ist ein Thema, da kann ich mich an meinen Freundeskreis noch nicht erinnern. Also da wird sowieso wenig über Tod und Sterben gesprochen. Aber wenn, dann ist das auf jeden Fall die Königsdisziplin. Also darüber wird dann sehr, sehr selten gesprochen oder ich glaube, eigentlich noch nie. Und deswegen, sich alleine da mal reinzubegeben, zuzuhören oder sich diese Episode anzuhören, für euch in dem Fall, das finde ich schon toll und auch einen Schritt und total wertvoll. Und da geht es ja dann auch nicht Richtig oder falsch?
00:46:16: Samten Also letztendlich liebevoll, kümmernd, best wie möglich ist das beste Lösung für das Ganze. Ich habe selber von meiner Erfahrung über meinen Papa, der war einmal seit 2012, 2013 war er ganz schwer. Er ist auch im Kreis durcheinander geworden. Er hat fast so viel mal versucht, selber vor dem Fenster zu springen und so weiter. Und in der Zeit haben wir versucht, das Beste zu machen. Was vielleicht interessant ist: Ich habe einmal gesagt, ich habe alles gestoppt. Und ich war mit ihm erst mal alle mögliche … mit dem, was ich hatte. Untersuchungen in Dilemma, gemacht, alles, in alle Möglichkeiten. Hat allen nicht so viel geholfen. Und dann habe ich gesagt: „Okay, meine letzte Versucht. Ich gehe mit ihm mit auf eine Pilgereise. Ich war in dem Jahr fast sieben Monate mit ihm intensiv, von morgens bis abends nachts. Schläft er auch neben bei mir, damit ich ihm festhalte und was Blödes mache und so weiter. Und alle meine Sachen, die ich zu tun hatte, habe ich Seite gelegt. Drei Monate lang waren wir auf Pilgereise, viel gesprochen, dabei, für ihn gekocht, mitgelaufen, alles gemacht, ihn nach Kann man nicht vorstellen, er ist viel gesünder im Geist geworden, als er war.
00:47:52: Clarissa Weil er vorher war, na ja.
00:47:54: Samten Ja. Heute, er tanzt vor mir. Hätten wir damals aufgegeben, sagt er: „Ja, geht gar nicht. Lassen wir allein. Keine Gesellschaft, keine so. Hätte gesagt: „Oh, mein Kloster, aber viel wichtiger als mein Papa. Das und das und das. Also wir finden viele Umwege, ja. Aber da muss man selber sagen: Wie ehrlich bist du mit deiner Liebe vor deinem Mensch, hier vor dir? Weißt du? Da muss man die fragen. Vergisst man erst mal Religion und das Ganze. Wie ehrlich bist du überhaupt mit dem Liebe zu deinem Mensch, hier vor dir? Das muss man selber fragen. Dann kommt ja Ethik alleine. Wenn du weißt, es ist nur eine gesellschaftliche Struktur, die ich jetzt hier übe, dann bist du nicht ehrlich. Guck, wirklich, das ist meine eigene Erfahrung. Mein Bruder zum Beispiel ist ein Mönch. Er hat seinen Drei-Jahre-Retreat verzichtet, damit er mit Papa sein kann, wenn keiner da ist.
00:48:55: Clarissa Dabei ist das aus religiöser oder aus buddhistischer Sicht schon sehr, sehr Das Größte, was man machen sollte und könnte. Genau.
00:49:03: Samten Und bei uns ist das krankes Pflegen – krank heißt nicht körperlich, geistig auch – ist das überhaupt wichtigste Service für deine Eltern, deine lieben Menschen, deine Gesellschaft. Und deswegen muss man immer fragen: „Wie ehrlich bin ich mit meiner Liebe zu meinem Mensch hier? Und wenn du sagst: „Okay, das ist das. Will ich alles tun, dann kann man noch Ein Beispiel: Bei mir in Wettenberg kam ein Inder als Air-BnB-Gest, eine ganz junge, gebildete. Er hatte in Wettenberg einen Job bei einer Softwarefirma und ich habe gesehen, wie er verdient hat. Er verdient fast 6. 000 Euro und er hatte auch deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Und das ist das Traum von alle Inder, die nach Europa, Deutschland kommen wollen, Europäische Staatsbürger, 6. 000, 7. 000 Euro im Monat verdienen und so weiter. Und ich habe ihn ein bisschen kennengelernt. Er war ein bisschen ruhig und so weiter und dann hat er gesagt, nach einer Woche mit unserer Freundschaft hat er angefangen, mit mir zu reden, sagt er: „Santen, ich habe entschieden, jetzt meinen Job aufzugeben. Mein Mama geht es nicht gut. Mein ältere Bruder ist verheiratet, er hat Kinder und so und meine Mama ist geistig nicht gut. Und ich habe jetzt entschieden, den Job aufzugeben.
00:50:22: Samten Ich löse alles auf. Er hat da Wolfsspruch oder so irgendwo gewonnen. Ich gehe nach Indien zurück. Ich habe fast geweint. Eine andere Seite würde keiner so was machen, weil so schön hier alles fertig ist. Und er ist zurückgekommen wegen seiner Mama. Er hätte gesagt: „Okay, jetzt ist es ein guter Job. Ich kaufe ein Haus, feieralte ich und Mama, vielleicht auf die Seite als Hobby gucke ich, was ich machen kann und so. Weißt du? Das ist echte Liebe für einen Mensch. Genauso in einem Partner, Mann und Frau. Wie echt ist das, Liebe? Was kann ich machen in den schlimmsten Zeiten? Das muss ich fragen. In guten Zeiten sind wir immer am Lachen. Weißt du? Und genau der ist ein Beispiel. Er ist kein gläubiger Hindu. Wirklich nicht. Ja, ich kenne ihn jetzt so gut und er kümmert jetzt seine. Und was passiert? Er hat geschafft, eine Medizinfirma in Indien zu gründen. Hätte er für Mama nicht entschieden, diese Firma ist gegründet. Jetzt arbeitet er mit einer großen Schweizer Firma und seine 6. 000-mohnat ist gar nichts, was der verdient jetzt. Schön, ja. Und das ist das, was eine echte Liebe für Mama, die sind auch wie ein Buddha.
00:51:43: Clarissa Und so funktioniert auch die Energie Genau. Das funktioniert auch in der Gehe meiner Meinung nach. Es kann nur fließen, wenn du fließen lässt.
00:51:50: Samten Und das ist das, wenn du aus dem echten, puren geistigen Zustand was machst, da Um uns sehen viele Big Brothers. Die wissen, was die uns schenken soll, geben soll. Weißt du? Und das ist das. Wenn man echt was macht, da sind so vieles, was du auch wieder kriegst. Und das zu einer Mutter, Papa, der deine eigene: „Ein Stück bist du ja von dem Menschen. Und wenn das von solchem Herz macht, 100%, da ist so vieles, was du bekommst. Aber natürlich machen wir nicht mit dieser Erwartung, klar. Nein, natürlich nicht. Aber die Dinger, die zu uns kommen sollen, kommen automatisch ohne Erwartung. Das ist eine Geschichte. Ich habe meine Papas Geschichte und dieser jungere Inder.
00:52:47: Ingo Viel schöner kann man es ja eigentlich dann nicht auf den Punkt bringen, oder? Nein.
00:52:54: Clarissa Finde ich auch.
00:52:56: Samten Vielen Dank.
00:52:57: Clarissa Danke für die schöne Geschichte. Ja, viele Grüße an Indien. Vielen Grüße an Indien.
00:53:03: Ingo Indien. Hier schöne Geschichten hier drin. Danke.
00:53:06: Samten Grüße an die ganze Menschheit. Kümmer die lieben Menschen liebevoll und selbst auch Und wir müssen immer was verlieren, was zu bekommen im Leben. Das sagt man auf die ganze Erde. Und deswegen: Bitte mach keine Sorgen und Angst, wenn du was verlierst, weil du auch dann bekommst. Deswegen: In solchen Fällen muss man wichtig wissen, was aufgeben, damit solche Menschen besser kümmern können.
00:53:46: Ingo In diesem Sinne, Jules.
00:53:51: Clarissa Jules, vielen Dank. Jules und bis zum nächsten Mal.
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